Wissenswert

Der Grindel

Namensbedeutung (Quelle Wikipedia): Aus dem althochdeutschen Riegel, Pfahl, im weiteren Sinne auch Sperrvorrichtungen, Palisadenwerk.

Durch die Nähe zum Zehnthaus ist es sehr wahrscheinlich, dass hier der sogenannte Zehnt erhoben wurde. Vermutlich stand hier früher ein Turm (eventuell mit einem Tor) zumSchutz der Zehnt-Einnahmen und der ansässigen Bevölkerung.

Ein Steeger Bürger erzählte folgende Geschichte zum Grindel:
Nach dem deutsch französischen Krieg 1870/71 wurde am Grindel eine Eiche gepflanzt. An dieser Eiche war ein Schild mit der Aufschrift: „Dem glorreichen Sieg 1870/71″befestigt.
Als die Franzosen im Ersten Weltkrieg nach Steeg kamen, fällten sie die Eiche.
Nach dem Krieg wurde an diese Stelle dann eine Linde gesetzt.

In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts baute die Firma Hütwohl das runde Mäuerchen um die Linde. Doch die Linde erkrankte und musste gefällt werden.
1967 pflanzte ein Einwohner von Steeg einen Ahornbaum und baute ein Geländer um den Baum. Durch Holzbretter, die auf der Mauer befestigt wurden, hat man heute eine schöne Sitzgelegenheit.

Die gesamte Nachbarschaft rund um den Grindel kümmern sich um die Pflege des Baumes, so wird z. B. alle zwei Jahre der Baum geschnitten.

Die Wasserversorgung

 

Der Stadtteil Steeg hat schon seit Ende des 19. Jahrhunderts eine eigene Wasserversorgung, die durch mehrere Quellen sichergestellt wird. Die Hauptquelle heißt Schitteborn(Born ist die historische Bezeichnung für Brunnen). Sie befindet sich an den „Fußlöchern“, in der Nähe des ersten Fußwegs in Richtung Rheinböllen.
Das Wasser sickert hier durch den Fels, läuft durch einen gemauerten Stollen und wird in einem Schacht aufgefangen. In diesem Schacht ist ein Leitungsanschluss, durch den das Wasser, bedingt durch das Gefälle, aus eigener Kraft bis in den Hochbehälter am Weiherturm läuft.

„Zechborn“ war eine zweite Quelle, die bis ins Jahr 1972 zur Wasserversorgung mitgenutzt wurde. Doch als die Nitratwerte dieser Quelle stiegen, wurde sie schließlich stillgelegt.

Trotz dieser beiden Quellen kam es immer wieder zu Problemen in der Wasserversorgung bedingt durch Wassermangel. Deshalb wurden seit 1968 Probebohrungen und Pumpversuche durchgeführt. Und um die Trinkwasserversorgung im Tal dauerhaft sicherzustellen, konnte dann 1972 der Tiefbrunnen im Biengarten (auch Sirschborn genannt) angeschlossen werden.
Als die Leitungen hierfür verlegt wurden, schloss man gleichzeitig auch die beiden Jagdhütten (damals Bolten und Weber) sowie das Ausfluggasthaus „Zum Schönblick“ an das System mit an.
In diesem Tiefbrunnen im Biengarten sitzt in 32 Meter Tiefe eine Pumpe, die das Wasser zum höchsten Punkt fördert. Durch das Gefälle läuft das Wasser von dort bis in denHochbehälter am Weiherturm. Der Hochbehälter hat zwei Kammern mit jeweils 60m³. Aus diesen Kammern werden die Haushalte in Steeg durch die Hauptleitung mit Trinkwasser versorgt. 

Die Steeger Wasserversorgung wird von einem Wasserwart betreut. Zu den Aufgaben des Wasserwartes gehören sowohl die Pflege und Wartung des Brunnens, der Quelle, des Hochbehälters und der gesamten Wasserversorgung, sowie die Kontrolle des gesamten Geländes um Brunnen, Quelle und Hochbehälter. Ebenfalls sorgt er für die regelmäßige Überprüfung der Wasserqualität durch das Institut Fresenius.

Nach einer ausführlichen Information der Bürger während zwei Versammlungen in den Jahren 2007 und 2008 sprach sich die Mehrheit von ihnen nach einer Kostenzusammenstellung dafür aus, dass Steeg seine eigene Wasserversorgung beibehält und der Wasserpreis entsprechend angepasst wird.
Im Jahr 2008 wurden dann die nötigen Anträge gestellt, um die Genehmigung zur Durchführung und eventuelle Zuschüsse für die notwendigen Sanierungsarbeiten zu bekommen.
Diese Anträge gehen die notwendigen Wege durch verschiedene Ämter. Sobald sie genehmigt sind, wird mit den Sanierungsarbeiten begonnen.
Natürlich können nicht alle Arbeiten, die mit der Wasserversorgung zusammenhängen, vom Wasserwart alleine bewältigt werden. Zum Teil müssen Fachfirmen beauftragt werden, doch vieles kann auch mit Hilfe von freiwilligen Helfern repariert werden.